Herkunft und Anbau
Die allermeisten Kräuter, Hölzer, Blüten und Rinden werden in unserem Natur-Kräutergarten von meiner Frau Sabeth liebevoll in Handarbeit angebaut, geerntet und getrocknet. Einen kleiner Teil wird von uns in der Natur gesammelt und einige Kräuter, Hölzer, Blüten und Rinden, die wir selbst nicht anbauen können kaufen wir in 1A Qualität zu.
Aromatische Harze der Nadelbäume
Die balsamisch duftenden Harze der Nadelbäume wurden in der Frühzeit zum Räuchern verwendet, denn ihr Holz ist harzreicher als jenes der Laubbäume. Wie diese Düfte genau zu rituellen und heilerischen Zwekken eingesetzt wurden, wissen wir nicht mehr. Doch es ist anzunehmen, daß die Menschen damals über die Heilkraft dieser Harze Bescheid wußten. Die Harze der einheimischen Bäume haben desinfizierende und wundheilende Wirkungen.
Sie waren deshalb Bestandteil der ersten von den Menschen zubereiteten heilkundlichen Mittel. Heutige Naturvölker verwenden noch immer Harzsalben, um Wunden zu bestreichen. Dieser Brauch hat sich bei uns bis Anfang des Jahrhunderts erhalten und verschwand dann. Nur noch in der Tierheilkunde]verwendet man heute Harzsalben.
Vom Duft der Nadelholz-Harze können wir uns in diese frühen Zeiten entführen lassen, als Europa von einem geschlossenen Wald bedeckt war und unsere Vorfahren noch die Sprache der heilenden Bäume verstanden. Die Harze von Kiefern, Fichten, Tannen, Lärchen und Wacholder unterscheiden sich durch leicht variierende Düfte. Es ist nicht schwer, sich mit Räucherharzen, wie sie in der Frühzeit verwendet wurden, zu versorgen. Bei einem Spaziergang durch einen Nadelbaumwald wird man sicher auf Bäume stoßen, an deren Rinde Harz austritt. Der Baum reagiert mit Harzfluß auf Verletzungen der Rinde und des Holzes. Der antike Philosoph und Naturforscher Theophrast empfiehlt, die Harze der Bäume um die Zeit des Aufgangs des Sirius (Hundsgestirn) zu sammeln. Dies ist bekanntlich die Zeit der sogenannten Hundstage, den heißesten Tagen des Jahres.
Es lohnt sich, das Harz im Sommer zu sammeln, da durch die höhere Verdunstung der Wassergehalt im Harz besonders niedrig ist. Je weniger Wasser im Harz der Nadelbäume enthalten ist, um so feiner riecht die Räucherung. Mit einem Messer oder Spatel kann man das ausgetretene Harz leicht abkratzen und am besten in etwas Alufolie eingewickelt mit nach Hause nehmen. Für ein gutes Räucherharz sollten die Harzstücke etwa ein Jahr lang getrocknet werden. Erst dann verströmen sie ihren balsamischen Duft. Naturharze entwickeln beim Räuchern viel Rauch. Sie eignen sich deshalb eher für ein Räuchern im Freien oder bei geöffnetem Fenster. Zum Räuchern werden kleine Harzstückchen auf die glühende Räucherkohle oder auf einen heißen Stein am Feuer gelegt.